Willkommen
in Zillis bei Familie Mani

Ab Januar 1953 wohnte die Bauernfamilie Mani jetzt zu viert in diesem Haus. Hier wuchs Alfred Martin Mani mit seinem älteren Bruder auf und besuchte die Schule in Zillis. Später zog es ihn nach Zürich, wo er eine Lehre als Maschinenschlosser absolvierte und seine Frau kennenlernte. Nach dem Tod seiner Eltern stand das Haus ab 1991 mehrere Jahre leer. Doch 1996 hatte seine Frau Maya eine Idee, die alles veränderte: Warum nicht dieses Haus als Feriendomizil nutzen? Die ganze Familie war begeistert – und so begann ein großes Abenteuer…..
Wie alles begann
​​Im Herzen des kleinen Dorfes, gegenüber der Verwaltung „Val Schons“, errichtete
Johann-Georg Rüedi
- Grossvater von Alfred und seinem Bruder Johann-Georg Mani -
zu Beginn des 20. Jahrhunderts, sein Anwesen. Wenig später nach seiner zweiten Rückkehr aus Amerika, im Jahre 1906, heiratete er und richtete in diesem Haus ein neues Heim für seine Familie ein. Mit seiner Frau Elisabeth hatte er drei Kinder, doch ihr erstgeborener Sohn verstarb im Alter von etwa sieben Jahren an einer Hirnhautentzündung.

Zusammen mit Alfreds Mutter Anna-Maria und ihrem Bruder Martin, bewirtschafteten die Eltern Haus und Hof, wobei zusätzlich Wiesen und Maiensässe erworben wurden. Der jüngste Sohn verließ das Elternhaus mit 15 oder 16 Jahren, während Alfreds Mutter weiterhin zu Hause half. Nur einmal verbrachte sie eine kurze Zeit in Belgien.
Elisabeth, Martin, Anna-Maria & Johann-Georg Rüedi
Nach dem Tod von Johann-Georg Rüedi im Jahr 1942, widmete sich Anna-Maria der Pflege ihrer kranken Mutter, die sie bis zu deren Ableben 1947 aufopferungsvoll betreute. Kurz darauf heiratete sie Johannes Mani aus dem Nachbardorf Pignia, einen Mann im gleichen Alter. Doch auch hier wiederholte sich das Schicksal: Neben der eigenen Familie und der Arbeit auf dem Hof kümmerte sie sich um ihren kranken Schwiegervater, bis dieser 1951 verstarb.
Das Leben von Johannes Mani
Johannes Mani, Alfreds Vater, hatte ein schweres Leben. Als Ältester von fünf Kindern verlor er seine Mutter, als er sieben Jahre alt war. Die Familie wurde daraufhin auseinandergerissen, und die Kinder wurden in verschiedene Heime gebracht. Die Beziehung zwischen den Geschwistern brach völlig auseinander. Besonders hart traf ihn der Verlust seiner Schwester, zu der er eine enge Bindung hatte –sie starb im Alter von fünf Jahren. Das Aufwachsen in einem Kinderheim war entbehrungsreich. Überleben war möglich, aber Liebe und Geborgenheit waren Mangelware. Schon früh entwickelte Johannes eine Vorliebe für Tiere, besonders für Pferde. Er begann eine Lehre als Hufschmied, konnte sie jedoch nicht abschließen. Als er das Kinderheim verlassen musste, war er auf sich allein gestellt. Wie er sich in dieser schwierigen Zeit durchschlug, wurde kaum dokumentiert. Trotz seiner schweren Jugend – oder vielleicht gerade deswegen – entwickelte er ein starkes Selbstbewusstsein. Er war intelligent, aber nicht gebildet. Er knüpfte schnell Kontakte, hatte aber oft Schwierigkeiten im Umgang mit emotionalen Herausforderungen.
Mehrere Jahre arbeitete er in St. Moritz, Pontresina und Umgebung als Kutscher, wo er sehr geschätzt war. Er fuhr Hotelgäste mit einem Vierspänner oder chauffierte sie vom und zum Bahnhof.
Trotz der schwierigen Jugendjahre und zahlreicher Versuchungen geriet er nie auf Abwege und führte ein anständiges Leben.


Seine Fähigkeiten im Umgang mit Pferden ermöglichten ihm später eine besondere Erfahrung: In Zillis betreute er während der Dreharbeiten des Films Via Mala mit Gert Fröbe das Filmpferd. Er sorgte dafür, dass es alle Szenen sicher und möglichst naturgetreu absolvierte. Als ein Schauspieler erkrankte, übernahm Johannes sogar eine kleine Rolle im Film.
Die Kriegsjahre und der Neuanfang
​​​​Der Zweite Weltkrieg brachte erneut große Veränderungen in sein Leben. Zwischen seinem 29. und 35.Lebensjahr war er fast jedes Jahr von Herbst bis Frühling im Militärdienst, während er die Sommermonate als Senn auf der Alp verbrachte. Nach dieser intensiven Zeit wieder in den Alltag zurückzufinden, war eine große Herausforderung. Durch seine Arbeit als Senn knüpfte er Kontakte zu Bauern in Zillis und fand dort schließlich Anstellungen als Knecht. So lernte er auch seine spätere Frau Anna-Maria Rüedi kennen und konnte nach dem Tod ihrer Eltern sogar den Hof übernehmen.
Johannes war handwerklich geschickt und stets bereit, Neues zu wagen. Dabei blieb er bodenständig und überlegte sich seine Schritte gut. Er konnte den Hof um ein Maiensäss erweitern, doch das Glück war nicht immer auf seiner Seite. Zudem war seine Frau das genaue Gegenteil von ihm – sie hielt an alten Traditionen fest und war überzeugt, dass alles so bleiben müsse, wie es ihr Vater bestimmt hatte.

Trotz vieler Rückschläge und Entmutigungen kämpfte Johannes weiter. Sein größtes Ziel war es, seine Familie unabhängig von Sozialhilfe oder Almosen zu versorgen. Obwohl in seiner Herkunftsfamilie der Glaube keine große Rolle spielte, hatte Johannes eine gewisse Gottesfurcht. Die Bibel gab ihm Trost in schwierigen Zeiten, was auch durch seine handschriftlichen Einträge darin belegt ist. Der Pfarrer, der ihm und seiner Frau bei der Hochzeit eine Bibel schenkte, blieb noch lange mit ihnen in Briefkontakt.​​​​​​​​​​​

Ihr erstes Kind, Johann-Georg kam im April 1949 zur Welt, doch die nächste Schwangerschaft im Jahr 1951 verlief dramatisch. Schwere Komplikationen führten nicht nur zum Verlust des Kindes, sondern brachten auch ihr eigenes Leben in Gefahr. Doch das Glück kehrte zurück: Im Januar 1953 wurde dem Ehepaar erneut ein Kind geschenkt, Alfred Martin kam zur Welt. So lebte nun wieder eine vierköpfige Familie in diesem Haus.
Ein Neuanfang für das alte Haus
Das einstige Bauernhaus, in dem Generationen gelebt und gearbeitet hatten, erhielt nun eine neue Bestimmung. Jahrzehnte später begann ein neues Kapitel in seiner Geschichte.
Im April 1997 übernahm Alfred, genannt „Fredy“, die in die Jahre gekommene Liegenschaft und
begann mit der Renovierung. Anfangs schritt die Sanierung nur langsam voran, doch mit der Zeit
entwickelte sich daraus ein umfassender Umbau.
Als gelernter Maschinenschlosser, später tätig im Projekt- und Finanzmanagement, packte er tatkräftig mit an und machte das Haus Schritt für Schritt bewohnbar. Seine gesamte achtköpfige Familie war in das Projekt eingebunden. Maya, mit ihrem ausgeprägten Sinn für Ästhetik und handwerklichem Geschick, verwandelte das Innere des Hauses in ein gemütliches Zuhause. Auch die Kinder halfen tatkräftig mit: Sie putzten, mauerten und strichen Wände – und hauchten dem alten Gebäude neues Leben ein.
Reinigung
Ein Haus, das sechs Jahre leer stand und zuvor bereits in einem vernachlässigten Zustand war,
wieder bewohnbar zu machen, erfordert viel Energie und Durchhaltevermögen. Doch um
daraus ein gemütliches Zuhause für die heutige Zeit zu schaffen, braucht es auch frische Ideen.
So war es meiner Frau ein besonderes Anliegen, eine moderne Nasszelle mit WC und Dusche ins Haus zu integrieren – anstelle des alten Plumpsklos im kalten Außenbereich. Auch die Küche entsprach nicht mehr den heutigen Ansprüchen: Früher war sie mit einem Holzkochherd ausgestattet und zugleich der Raum, in dem die Holzfeuerung für den
Specksteinofen in der Stube betrieben wurde. Praktisch für damalige Verhältnisse, doch heute wenig einladend – zumal die Küche sich im dunkelsten Bereich des Hauses befand. Daher entschieden wir uns, sie in einen helleren, freundlicheren Raum zu verlegen, wo früher ein zentraler Lagerraum war. Der einstige Küchenraum wurde stattdessen zur neuen Nasszelle umgebaut. So entstand eine sonnige Küche mit Fenstern nach Süden und Osten.
Das alte Steinhaus mit seinen Kalkwänden hatte durch den langen Leerstand und mangelnde Belüftung stark gelitten. Die Wände waren feucht und schimmlig grau verfärbt, während sich unzählige ungebetene Hausbewohner breitgemacht hatten. Es blieb uns nichts anderes übrig, als gründlich zu reinigen, den alten Putz abzuschlagen und die Wände neu zu verputzen. Hier packte die ganze Familie mit an – eine oft anstrengende, aber auch unterhaltsame Arbeit, die uns viele gemeinsame Erlebnisse bescherte. So manches Fundstück aus vergangenen Zeiten ließ die Fantasie der Kinder blühen und machte die Renovierung zu einem kleinen Abenteuer.

Vor der Erneuerung

alter Verputz abspitzen

...heute Wohnstube mit Cheminée-Ofen und Küche

Vor der Erneuerung
Einrichtung der Wohnung
All diese vorbereitenden Arbeiten haben viel Zeit in Anspruch genommen. Da ich berufstätig war und meine Frau sich um unsere große Familie kümmerte, konnten wir nur an Samstagen und in den Ferien daran arbeiten – und so vergingen die Jahre. Dennoch fanden wir immer wieder Momente, in denen wir uns erholen, besondere Familienerlebnisse genießen und Zeit mit Freunden in Zillis verbringen konnten. Diese Erinnerungen sind uns bis heute wertvoll, und wir schwelgen gerne in alten Bildern und Geschichten.
Auch das Neugestalten und Einrichten des Hauses war ein langwieriger Prozess – und bis heute nicht ganz abgeschlossen. Es hat uns viel Freude bereitet, doch es gab auch
anstrengende Phasen mit großen Herausforderungen. Aber anstatt nach der erfolgreichen Fertigstellung des Hauses innezuhalten, machten wir direkt weiter – und wagten uns an das nächste Vorhaben: den Ausbau des Stalls..

Verschönerter Eingang mit Plattenboden und Bodenlampen die von der ganzen Nachbarschaft als revolutionäre Erfindung betrachtet und bestaunt wurden. Licht das vom Boden komm, warme Füsse dank Bodenheizung, das war ein Highlight


Später arbeitet Nati zusammen mit seiner Familie weiter - ob während denn Flitterwochen mit Stephi, Familienferien oder in der Anfangszeit als Selbständiger Bauunternehmer

Verschönerter Eingang mit Plattenboden und Bodenlampen die von der ganzen Nachbarschaft als revolutionäre Erfindung betrachtet und bestaunt wurden. Licht das vom Boden komm, warme Füsse dank Bodenheizung, das war ein Highlight
Ausbau im Stall
In der letzten Phase der fast 30-jährigen Bautätigkeit konnte ich von der tatkräftigen
Unterstützung meines Schwiegersohns profitieren, der als ausgebildeter Maurer und
Bauführer wertvolles Fachwissen in das Projekt einbrachte. Gemeinsam investierten wir viele Stunden Arbeit in den Umbau, sodass aus der alten Liegenschaft ein gemütliches Haus mit Garten und viel Platz für Erholung und Ferien wurde – ein idealer Ort zum Verweilen und Abschalten.

Die Räumlichkeiten im Haus sind umgebaut. Trotz des grossen Hauses, genügt der Platz mit der Enkelschar nicht aus. So muss der Stall ausgebaut und die Umgebung auf Vordermann gebracht werden.

Nati, baut den ehemaligen Sau- und Kuhstall weiter um. Das wird die mit Chminée beheizte Wohnerweiterung


Die Räumlichkeiten im Haus sind umgebaut. Trotz des grossen Hauses, genügt der Platz mit der Enkelschar nicht aus. So muss der Stall ausgebaut und die Umgebung auf Vordermann gebracht werden.
Nach rund 30 Jahren Arbeit haben wir nun die auf der Website angezeigte Liegenschaft zur
Vermietung an Freunde bereitgestellt. Gleichzeitig entstand eine private Wohnung im Haus,
die wir in unserem Alter immer mehr bewohnen und in vollen Zügen genießen.